Der Herznebel (IC1805)

Auch wenn bei der oberen Aufnahme Schmalbandfilter zum Einsatz kamen, um das feine Emissionsleuchten zu verstärken, vermittelt sie durch den Einsatz einer Farbkamera vermutlich eine Färbung, welche unserem Sehvermögen entspricht.

Schwefel (S II, 672nm)

Wasserstoff (H-Alpha, 656nm)

Sauerstoff (O III, 500nm)

Fotografiert man das gleiche Objekt mit einer monochromen Kamera und Schmalbandfiltern für die Emissionslinien von Schwefel, Wasserstoff und Sauerstoff, dann hat man große Freiheiten diesen Ebenen Farben so zuzuordnen, dass feine Strukturen deutlicher hervortreten. Dies geschieht üblicherweise in technischen und wissenschaftlichen Anwendungen, um wichtige Details besser erkennen zu können. Dies nennt sich dann eine Falschfarben-Darstellung.

In der Astrofotografie hat sich dafür die sogenannte Hubble oder SHO Palette etabliert. Dabei wird der Emissionslinie von Schwefel der rote Farbkanal zugewiesen, Wasserstoff bekommt den grünen Kanal und Sauerstoff blau. Mir persönlich ist dies meist zu extrem und ich stimme die Ebenen farblich ein wenig anders aufeinander ab. Dies ist aber natürlich eine persönliche Präferenz und nicht richtiger als andere Kompositionen.

Die folgende Bearbeitung basiert auf einer solchen Datenbasis und erzeugt visuell natürlich einen ganz anderen Eindruck:

Hier wählte ich für den Wasserstoff tatsächlich eine grünliche Farbe, reduzierte seinen Anteil jedoch so massiv, dass nur die stärksten Wasserstoffregionen in den roten Schwefelbereichen zu gelben Highlights werden. Wie ich Schmalbanddaten verarbeite, erkläre ich auf der Seite Von Monochrom zur Farbe.

Die Aufnahmen entstanden mit einer schnellen f/2.8 Optik über einen Zeitraum von 9 Stunden. Entsprechend wurden rund zehnmal so viele Photonen gesammelt, wie in der Aufnahme oben. Mit dem f/5.8 APO hätte ich für ein vergleichbares Ergebnis knapp 40 Stunden belichten müssen.

Und hier auch noch einmal ein Detail aus dem Zentrum zum Vergleich: