Pelikan-Nebel und Umgebung

8/2023
ASI2600MM Pro, 360mm f/2.8, 8h (LRGB 4x30min, H 2h, S 1.9h, O 2.1h)

Der kleinere Pelikan Nebel IC5070 auf der rechten Seite gehört eigentlich zum deutlich prominenteren Nordamerika Nebel NGC7000 auf der linken Seite. Beide Emissionsnebel werden allerdings durch eine dunkle Molekülwolke dazwischen deutlich separiert.

Die Farben in dieser Komposition entstehen durch eine Art Hubble-Palette, in der die eigentlich rötliche H-Alpha-Linie hier grün einberechnet wird. Durch die feine Abstimmung der Gradationskurven vermischt sich das eher unrealistische Grün zu anderen Farben. Die ebenfalls beigemischte RGB-Ebene repräsentiert die wahren Farben besser.

Wie ich Schmalbanddaten verarbeite, erkläre ich auf der Seite Von Monochrom zur Farbe.

Der Pelikan Nebel IC 5070 ist für mich ein ganz besonderes Objekt, denn ihn habe ich mir in 2021 als First-Light für mein Linsenteleskop mit einer OSC Astrokamera ausgewählt.

Für den ersten Test belichtete ich mit der Farbkamera lediglich 90 Minuten. Setzt man die reine Belichtungszeit in Relation, entsprechen die 90 Minuten bei einem Öffnungsverhältnis von f/5.8 in etwa 20 Minuten mit Blende f/2.8. Um eine ähnliche Qualität zu erreichen, wie in der 8 Stunden Aufnahme mit dem schnellen Teleskop, hätte ich ungefähr 35 Stunden belichten müssen. Das ist der Unterschied von zwei Blendenstufen.

In jedem Fall entstand damals diese Aufnahme:

Eigentlich hatte ich damals nicht erwartet, den Pelikannebel oder ähnliche Objekte von meinem Wohnort aus ablichten kann. Nun, da lag ich offensichtlich falsch.