RAW-Format

Viele Kameras erlauben, die aufgenommenen Bilder im sogenannten Roh-Format (RAW) zu speichern. Der Nachteil dabei ist, daß man es meist nur in speziellen Anwendungen oder mit passenden Tools bzw. Plugins verarbeiten kann. Früher war dies oft ein Problem, heute lassen sich diese Roh-Formate prima in den regulären Workflow einreihen.

Quelle JPG-Datei (normal).

Quelle NEF-Datei.

Erst einmal vorab: In den meisten Situationen kommt man prima ohne das RAW-Format aus. Wenn Bilder für die Präsentation am Computer-Monitor oder für kleinere Abzüge das Ziel sind, braucht man sich wirklich nicht mit der komplexeren Verarbeitung von RAW-Bildern auseinanderzusetzen.

Natürlich gibt es auch Situationen, in welchen man durch Einsatz des Raw-Formates ein teilweise deutlich besseres Endergebnis erreichen kann.

Ein wichtiges Argument für die Verwendung des Raw-Formates ist die höhere Farbtiefe. Im Gegensatz zum üblichen JPG-Format wird z.B. im Nikon RAW-Format (NEF Datei) jedes Pixel mit einer Farbtiefe von 12 Bit pro Kanal gespeichert. Dadurch lassen sich später auch umfangreiche Kontrast- und Farb-Korrekturen vornehmen, ohne daß hässliche Artefakte entstehen.

Ein anderes Argument ist die fehlende Kompression. Vor allem die D70 hatte noch eine hässliche Angewohnheit, daß die drei Speichermodi für JPG-Dateien nicht qualitativ sondern quantitativ wirkten. Dadurch bekam man, abhängig von der Speichermethode (Basic, Normal, Fine), halbwegs konstante Dateigrößen. Wird der Bild-Inhalt komplizierter, wie z.B. oben bei den feinen Baum-Strukturen, verliert man letztendlich Auflösungs-Qualität.
Für die meisten Aufnahmen ist das JPEG-Format in der Normal-Einstellung völlig ausreichend. Befinden sich im Bild vorwiegend feine Strukturen, sollte man dann allerdings die Speicherqualität erhöhen, um nicht die Auflösung zu verlieren. Das gilt insbesondere bei Aufnahmen mit Weitwinkel-Objektiven.